Erfahrungsbericht

Auf dieser Seite werden unsere Begleiter regelmäßig von Ihren Erfahrungen im Begleitdienst berichten.

Erste Begleitung, 02.12.2020:
Heute hatte ich meine erste Begleitung. Die Kundin holte ich um 07:30 Uhr an Ihrer Haustür ab um sie zu ihrer Arbeitsstelle zu begleiten. Am 01.12. hatte es geschneit und ich war ein wenig nervös, weil die Kundin im Rollstuhl sitzt und wir ein Stück Fußweg vor uns hatten. Aber es hat alle gut geklappt. Die Schulung, die ich zuvor 10 Wochen erhalten habe, hat mich gut vorbereitet. Die Kunden war froh und dankbar, den Weg in der Kälte nicht alleine zurücklegen zu müssen.

Besuch der zukünftigen Kollegen, 08.12.2020:
Unsere zukünftigen Kollegen hatten heute ihren ersten Praxistag während der Schulung. Ich war sehr nervös, da mich die Einsatzleitung dazu eingeteilt hatte zwei Teilnehmern der Schulung einige Besonderheiten an den Knotenpunkten der U-Bahn zu zeigen und zu erklären. Die neuen Kolleginnen, waren sehr interessiert und haben mir viele Fragen gestellt. Es war aufregend und toll mein Wissen zu teilen und zu zeigen, was ich alles gelernt habe.

Meine erst Begleitung, 22.12.2020:
Zum ersten Mal begleite ich heute eine Kundin. Ich bin ein wenig aufgeregt. Die Einsatzleitung hat mich am Nachmittag vorher genau über die Begleitung und die geplante Route informiert, damit ich selbst nochmal in Ruhe die Route ansehen konnte und mir im Internet die Umgebung ansehen konnte. Auch, dass die Kundin sehr langsam läuft wurde mir von der Einsatzleitung ausgerichtet.
Am Tag der Begleitung bin ich sehr nervös, da ich bisher noch keine Kundin mit Rollator begleitet habe und aus der Schulung weiß, dass es auch hier einiges zu beachten gibt, doch mit Route und FFP2-Maske ausgestattet mache ich mich auf den Weg.
Auf der Fahrt zur Kundin prüfe ich mit meinem Diensthandy die Route nochmal auf Störungen oder Verspätungen, die Gewissheit, dass keine Verspätungen oder Störung vorliegen beruhigt mich.
Um kurz vor 09:00 Uhr komme ich bei der Kundin an und sie erwartet mich schon fertig angezogen. Ich stelle mich ihr freundlich vor und gehe die Route mit ihr durch. Zum Glück ist es heute trocken und nicht so kalt.
Wir plaudern auf dem Weg ein wenig und ich teile der Kundin mit, dass ich überrascht bin, dass sie so zügig läuft, wir uns aber nicht hetzten müssen, da unser Routing genug Zeit für die Laufwege eingeplant hat.
Frau K. erklärt mir, dass das Ein- und Aussteigen in den Bussen mit dem Rollator für sie alleine sehr schwer ist. Da kommt eine hohe Bordsteinkante auf uns zu und ich unterstütze unsere Kundin natürlich auch hier.
Den Weg zum Bürgeramt haben wir problemlos und ohne Verzögerung geschafft. Da die Kundin Ihren Ausweis beantragt und dafür einen Termin hat, brauche ich nicht lange warten. Ich lasse an der Info des Bürgeramtes gleich noch ein paar Flyer da und nach nur wenigen Minuten begleite ich die Kundin bereits zurück nach Hause.
Die Kundin war sehr nett und auch dankbar, dass ich ihr so gut geholfen habe, da verflog die Nervosität sehr schnell.

Rollstuhlbegleitung einer Stammkundin, 11.01.2021
Heute begleite ich eine Stammkundin im Rollstuhl von der Arbeit aus nach Hause. Ich und meine Kollegen habe die freundliche Kundin schon oft begleitet. Die besondere Herausforderung besteht darin, mit ihr und dem Rollstuhl in den Bus zu kommen. Das klingt leichter als es ist. Wir haben in der Schulung zwar einige Griffe und Tricks gelernt, wie wir den Rollstuhl ohne viel Kraftaufwand in einen Bus bekommen, aber in der Praxis mit dem Kunden und einem Bus, der auch mal ein Stück weiter vom Bordstein wegsteht ist es nicht so einfach. Ich rede mit der Kundin als wir zum Bus gehen, dass ich den Busfahrer bitten werde die Rampe auszuklappen. Trotz der anfänglichen Skepsis von Frau A., stimmt sie zu. Der Busfahrer klappt mir freundlich die Rampe auf und ich kann meine Kundin ohne Probleme im Bus richtig plazieren.
Nach Ende der Begleitung sprech ich nochmal mit der Einsatzleitung über meine Erfahrung.

Sehen mit Abstand, 13.01.2021:
Frau F. hat uns zum ersten Mal gebucht und die Einsatzleitung hat mich mit der Begleitung beauftragt. Da ich früher schon mit Blinden gearbeitet habe, war die Seheinschränkung meiner Kundin für mich kein Grund zur Nervosität. Ich besprach mich mit unserer Neukundin als erstes, auf welcher Seite ich gehen soll, dass ich Sie nicht einschränke. Wir sprachen nochmal darüber wie die Einhaltung des Abstandes zu unser beider Sicherheit so gut es geht gewahrt werden kann.
Gerade in dieser besonderen Pandemie-Zeit des Abstandes muss man genau darauf achten, welche Möglichkeiten man hat dem seheingeschränkten Mitmenschen die richtige Hilfestellung zu geben ohne den Kunden oder sich selbst einer Ansteckungsgefahr auszusetzten.
Unsere Einsatzleitung hat uns mit FFP2 Masken ausgestattet, sodass wir unsere Kunden unterstützen können, auch wenn der Abstand mal nicht eingehalten werden kann.

Mein erster Kundenanruf, 15.01.2021
Heute bin ich im Kundenservice eingesetzt. Meine Kollegin in der Spätschicht hat eine Begleitung und so bin ich alleine im Büro. Ich plane einige Flyerfahrten, als das Telefon klingelt.
Die Telefonate haben wir ausführlich geübt und trotzdem bin ich nervös. Mein Deutsch ist nicht so gut und ich habe Angst, dass der Anrufer mich vielleicht nicht richtig versteht. Meine Einsatzleitung kommt mit dazu um Helfen zu können, falls ich zu unsicher bin.
Die Anruferin ist eine Neukundin und ausgesprochen freundlich und geduldig. Sie spricht sehr klar und deutlich und versteht alle meine Rückfragen gut.
Ich nehme die Daten auf und teile ihr mit, dass unsere Einsatzleitung den Auftrag in den nächsten Tagen bestätigen wird.
Jetzt muss ich erstmal tief durchatmen. Meine Einsatzleitung lobt mich und wir gehen die Anfrage nochmal zusammen durch. Den nächsten Anruf kann ich schon viel gelassener entgegen nehmen.